CELLE. Die Ausstellung der „Kunstwerkstatt Europa“ wurde gestern im Foyer des Neuen Rathauses für Celle öffentlich gemacht. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen Pulse of Europe – Celle, dem Atelier 22, Gymnasium Ernestinum und Immanuel-Kant-Gymnasium Lachendorf, welches seit Ende 2018 geplant wurde.

Nach „großartiger“ Musik vom Salonorchester des Gymnasium Ernsetinum, begrüßte Susanne McDowell, Stadträtin für Soziales und Kultur, rund 50 Gäste. Sie bedankte sich bei den Initiatoren von Pulse of Europe und den SchülerInnen, wie auch zwei leitenden Kunstlehrern der beiden Gymnasien. Es sei wichtig, den europäischen Gedanken zu fördern. Weiter holte McDowell aus: „Die Zeiten werden nicht einfacher, und das, was hier passiert, ist dagegen ein wichtiger Baustein“
Birgit Honé, niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, erklärte bei ihrer Eröffnungsrede, wie sie sich Europa vorstellt: „Ein großes Haus, in dem eine Familie mit sehr unterschiedlichen Familienangehörigen lebt.“ Der „alten Tante“ müssen die Familienregeln erklärt werden, mit den „neuen ungeduldigen Mitgliedern“ müsse man sich erst einmal am Familientisch zusammensetzen, die „alten Mitglieder“ müsse man darauf hinweisen, dass auch die „neuen Mitglieder“ wichtig seien und eine Stimme hätten. Weiter sagte Honé, man wolle auch „junge Menschen in Diskussionen über Europa einbeziehen“, indem man im „Erwartungskatalog“ für die Europäische Kommission auch die Forderungen des Jugendlabors aufnimmt. Sie lud dazu ein, bei dem Jugendlabor mitzuarbeiten. Außerdem sei es das Ziel, die Wahlbeteiligung, insbesondere bei den jüngeren Wählern, weiterhin stark zu erhöhen.
Honé findet aktuelle, abschließende Worte: „Wenn Menschen Angst haben müssen, weil sie keine weiße Hautfarbe haben, oder wenn PolitikerInnen dafür beschimpft werden, dass sie sich für unsere Demokratie einsetzten, dann möchte ich ihnen sagen: Das ist ein Grund mehr, sehr selbstbewusst für ein buntes, demokratisches und starkes Europa einzutreten, das sagt: Wir wollen in einem großen europäischen Haus Demokratie leben.“
In der Ausstellungen findet sich unter anderem das Projekt der Erasmus+- AG „Interkultureller Dialog“, welches von SchülerInnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums Lachendorf gestützt wird. Um gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen, hat man ein Drehbuch entworfen, das in Deutschland, Griechenland, den Niederlanden und Polen als Theaterstück bereits umgesetzt wurde. Schülerinnen und Schüler verschiedenster Herkunft haben in gut einer Woche zusammen ein Theaterstück auf Grundlage des Drehbuchs unter Einbezug eigener Ideen und aktueller Themen ausgearbeitet und am Ende aufgeführt. In Frankreich soll in Kürze das nächste Theaterstück aufgeführt werden. Bilder der vergangenen Projektwochen werden in der Ausstellung präsentiert. Das Gymnasium Ernestinum hat sich neben spannenden Fotocollagen auch mit einem kreativen Kurzfilm beteiligt.
Die Ausstellung kann noch bis zum 13. März im Foyer des Neuen Rathauses besichtigt werden.
Text: Elias Schladebusch
Foto: Peter Müller